Ich kann ehrlich gesagt nicht glauben, dass meine Mutter mich in der fünften Klasse aus dem Haus gelassen hat. Ich war eine winzige Amateurnäherin, die kaum eine Spule wickeln konnte. Du hättest die Fadenstücke sehen sollen, die ich verschwendet habe, und die Knoten, in die ich die Nähmaschine meiner Mutter gebracht habe. Meine Nähkünste begannen wirklich zu blühen, oder zumindest dachte ich das.

Die frühen 90er Jahre waren die Ära der Bodysuits und Choker, was lustig ist, weil sich der Kreis der heutigen Mode seitdem geschlossen hat. Ich kann mich noch an den gelben quadratischen Ausschnitt meiner besten Freundin Tamsyn erinnern, den sie am ersten Schultag trug. Ich hatte so etwas noch nie gesehen und sie wurde von allen beneidet. Sie kombinierte es mit einem schwarzen Samt-Chocker, bei dem ein smaragdgrünes Tränenjuwel aus der Mitte baumelte. Ihre lange pferdeähnliche Mähne glitzerte golden im Sonnenlicht, als wir in die Pause sprangen. Wir waren junge Mädchen am Rande der Weiblichkeit. Unsere Herzen sehnten sich nach Liebe, und wenn uns ein Schnellvorlaufknopf präsentiert worden wäre, um uns in Teenager zu treiben, hätten wir ihn sicherlich gedrückt.

Ich bin in einer kleinen Stadt in Nor-Cal aufgewachsen, in der das nächste Einzelhandelsgeschäft dreißig Minuten entfernt war und unsere Optionen ein winziger JCPenny oder Kmart waren. Beide wurden fast immer vollständig abgeholt, was nicht wirklich wichtig war, weil das Geld in meiner gesamten siebenköpfigen Familie knapp war. Als Jüngster bestand meine Garderobe aus jedem erdenklichen Hand-me-down; Sagen wir einfach, ich bin nicht jeden Morgen vor Freude aus der Tür gesprungen. Mit drei älteren Schwestern wuchs mein Sinn für Mode dadurch, dass sie sich mit mir verkleideten und mich zwangen: "Komm her, Kat, lass mich deine Hose anziehen." Ich tat, was mir gesagt wurde, und saugte den Reichtum an Schönheitswissen meiner Schwestern auf wie ein trockener Schwamm.

Ich begann im Alter von fünf Jahren mit dem Nähen von Barbie-Kleidung, aber meine Welt veränderte sich, als ich Zeuge des je ne se quoi wurde, der Tamsyns gelber Body war. Ich war entschlossen, meine eigene zu machen. Davor hatte ich hauptsächlich mit dehnungsfreier Baumwolle gearbeitet und fühlte mich mit den technischen Details von Reißverschlüssen und Knöpfen etwas überfordert. Das änderte sich jedoch, als sich mir Stretch-Strickstoffe in Form von Bodys präsentierten. Von da an wurden meine Sämlinge für Mode zu einer allumfassenden Leidenschaft, die mir viele schlaflose Nächte mit flüchtigen Besuchen der Inspiration in meinen Träumen bereiten würde.

Träumer, Party von einem. So begann die Essenz und der Ursprung von Veiled Beauty lange vor 2008. Als Jugendlicher nähen zu lernen, hat mir gezeigt, wie man etwas aus dem Nichts erschafft. Etwas aus dem Nichts zu erschaffen, gab mir einen Wert. Mit dem Wert kamen Mut und die Freiheit, unser kleines Städtchen zu verlassen. Mit Freiheit kuratierte ich nicht nur eine blühende Kunst, die ich meine eigene nennen kann, sondern einen Lebensstil, der von Fleiß und Leidenschaft für das Handwerk des Schaffens geprägt wurde.

Während Freunde sich bei allem, was aufwuchs, auf ihre Mütter verließen, wurde ich inspiriert, mein eigenes Mittagessen einzupacken, meine eigenen Haare zu stylen, meine eigenen Kleider zu nähen und alleine zur Schule zu gehen. Ich war über meine Jahre hinaus fähig und blühte in meiner neu gefundenen Unabhängigkeit auf. Veiled Beauty wurde aus genau diesem Antrieb und dieser Unabhängigkeit heraus entwickelt. Ich habe dieses Geschäft mit den Lebenslektionen, die ich auf dem Weg gelernt habe, zusammengefügt.

Die Integrität, der ich Veiled Beauty zustehe, kommt von meinem Vater, einem Mann, der von allen bewundert und respektiert wird. Seine Rechenschaftspflicht gegenüber Gott macht ihn zur gerechtesten Person, die ich kenne. Seine Freundlichkeit kann im Gespräch gefühlt werden, unabhängig davon, ob man ein Fremder oder Freund ist. Sein Beispiel vermittelt mir weiterhin Maßstäbe, die ich meinen Bräuten gebe: mit der sorgfältigen Aufmerksamkeit und Geduld, die in dieser manchmal stressigen, aber meist aufregenden Zeit ihres Lebens erforderlich sind.

Der Einfallsreichtum von Veiled Beauty und das Engagement für Qualität kommt von meiner Mutter. Ihr Einfallsreichtum ist ein Spektakel zur Geltung. Ihr Out-of-the-Box-Denken machte sie zu einer Frau, die zwei Pfennige zusammenkratzen und jeden Abend ein köstliches, wunderschön präsentiertes Abendessen gestalten konnte. Getreu jedem herausragenden Koch begann sie mit frischen Zutaten. Sie bestand darauf, die Marmelade mit einem separaten Löffel in eine hübsche Servierschüssel zu geben. Wir decken den Tisch mit einer vollen Bestuhlung an jedem Ort, unabhängig davon, ob ein Messer für diese Mahlzeit benötigt wurde. Darüber hinaus stand sie für Qualität von innen heraus. Ihre Mahlzeiten waren herzhaft, gesund, perfekt warm und vor allem mit Liebe zubereitet. Sie lehrte mich, mein Herz in alles zu stecken, was ich tue. Sie bestand darauf, diese zusätzliche Meile zu gehen und dachte nie daran, Ecken zu schneiden. Meine Mutter hat mir gezeigt, dass mit einer Hartnäckigkeit für harte Arbeit Liebe zuerst durch deine Hände gezeigt wird.

Bildnachweis: Kurt Boomer

I honestly can’t believe my mother let me out of the house in the fifth grade. I was a tiny, amateur seamstress who could barely wind a bobbin. You should've seen the gobs of thread I wasted and the knots I got my mother’s sewing machine into. My sewing skills were really starting to blossom, or at least that’s what I thought.

The early 90’s was the era of bodysuits and chokers, which is funny because today's fashion has come full circle since then. I can still remember my best friend Tamsyn’s yellow square neckline bodysuit she wore on the first day of school. I'd never seen anything like it and she was the envy of all. She coupled it with a black velvet chocker that had an emerald teardrop jewel dangling from the center. Her long horse-like mane glistened golden in the sunlight as we skipped to recess. We were young girls on the brink of womanhood. Our hearts longed for love, and if we had been presented with a fast-forward button to propel us into teenagers we surely would've pressed it.

I grew up in a small Nor-Cal town where the closest retail store was thirty minutes away and our options were a tiny JCPenny or Kmart. Both of which were almost always entirely picked over, which didn’t really matter because money was stretched tight in my full family of seven. As the youngest, my wardrobe consisted of every hand-me-down imaginable; let's just say I didn't quite skip out the door with glee every morning. With three older sisters, my sense of fashion grew from their playing dress-up with me, forcing me by way of, “Come here, Kat, let me peg your pants.” I did as I was told and soaked up my sisters' wealth of beauty knowledge like a dry sponge.

I began sewing Barbie clothes by the age of five, but my world altered upon witnessing the je ne se quoi that was Tamsyn’s yellow bodysuit. I was determined to make my own. Before that, I'd mostly worked with non-stretch cotton and felt a bit overwhelmed with the technicalities of zippers and buttons. However, that all changed when stretch knit fabric presented itself to me in the form of bodysuits. From then on out, my seedlings for fashion became an all-encompassing passion that would cause me many a sleepless night with fleeting visits of inspiration in my dreams.

Dreamer, party of one. Thus the essence and origin of Veiled Beauty began long before 2008. Learning to sew as a youngster showed me how to create something from nothing. Creating something from nothing gave me value. With value came courage and the freedom to leave our small little town. With freedom, I curated not just a blossoming artistry I can call my own, but a lifestyle that was forged by diligence and fervor for the craft of creating.

While friends relied on their mothers for everything growing up, I was inspired to pack my own lunch, style my own hair, sew my own clothes and walk solo to school. I was capable beyond my years and thrived in my new-found independence. Veiled Beauty was fashioned out of that very drive and independence. I stitched this business together with life lessons learned along the way.

The integrity I hold Veiled Beauty to comes from my father, a man admired and respected by all. His accountability to God makes him the most just person I know. His kindness can be felt in conversation regardless if one's a stranger or friend. His example continues to instill in me standards which I provide my brides: with the careful attention and patience needed during this sometimes stressful but mostly exciting season of their lives.

The ingenuity of Veiled Beauty and commitment to quality comes from my mother. Her resourcefulness is a spectacle to behold. Her out-of-the-box thinking made her a woman who could scrape two pennies together and fashion a delicious, beautifully presented dinner on a nightly basis. True to every stellar chef she started with fresh ingredients. She insisted upon putting the jam in a pretty serving bowl with a separate spoon. We set the table with a full setting at each place regardless if a knife was needed for that meal. Furthermore, she stood for quality from the inside out. Her meals were hearty, healthy, perfectly warm and most importantly made with love. She taught me to pour my heart into everything I do. She insisted on going that extra mile and never considered cutting corners. My mother showed me that, with a tenacity for hard work, love is first shown through your hands.

Photo Credit: Kurt Boomer